Dienstag, 16. März 2010

Senegal: Heutzutage sind fehlende Computerkenntnisse wie Analphabetismus

Ein Bericht von vier Studenten, die kürzlich ihre Semesterferien in Mboro im Senegal verbracht haben, um dort mit One Laptop per Child (OLPC) und dem US-Friedenskorps 200 Laptops an die Schüler der Ecole Notre Dame Grundschule auszugeben.

Quelle: one.org
Datum: 15.03.2010
Autoren: Justin Burnett, James Elkins, Stephanie Selvick und Eli Luxenberg

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Zitat:
Die Ecole Notre Dame ist dahingehend besonders, dass sie kostenlos Strom und sauberes Wasser von der örtlichen Phosphorfabrik beziehen kann. Der Gratisstrom hat sehr dabei geholfen, die finanzielle Nachhaltigkeit bei der Aufstellung der XO Laptops von OLPC zu garantieren. Seit Oktober stehen sie nun allen Zweit-, Dritt-, Viert- und Fünftklässlern zur Verfügung.

Pierre Khar Tine, Rektor der Ecole Notre Dame, hatte die Möglichkeit einer Anschaffung von Computern für seine Schule schon seit vielen Jahren durchdacht. Von einem Freiwilligen des örtlichen Friedenskorps erfuhr hat Pierre dann von OLPC. Seitdem arbeitete er eng mit uns zusammen, um XO Computer und elektronische Lernprogramme zu seinen Schülern zu bringen. Pierres Philosophie ist: „Schüler müssen wissen, wie man liest. Schüler müssen wissen, wie man schreibt. Und sie müssen wissen, wie man Computer benutzt. Heutzutage sind fehlende Computerkenntnisse wie Analphabetismus.”

Der beste Weg Nachhaltigkeit sicherzustellen war es, ein Gemeindeprojekt und nicht einfach ein Schulprojekt zu gründen. Da es keine einfache Aufgabe ist, mehrere hundert Computer in Kindergröße zu einer katholischen Schule zu bringen, hat die Schule bei den notwendigen infrastrukturellen Änderungsarbeiten die Gemeinde zum Helfen eingespannt. Dies beinhaltete die Installation von Routern für den kabellosen Datenverkehr und eines Schulservers, das Graben von Kanälen zur Verlegung der Ethernetkabel und den Bau von maßgefertigten Schränken, um die Laptops nachts zu verstauen und aufzuladen. Zum Glück wurden wir nicht enttäuscht – die Gemeinde stand hinter dem Projekt! Ein örtlicher Holzarbeiter baute zwölf „Aufladeschränke“. Der Besitzer einer Eisenwarenhandlung konstruierte die notwendigen Mehrfachsteckdosen. Eine weitere Kontaktperson verkabelte die Klassenzimmer und der Leiter einer anderen katholischen Schule in Senegal hat großzügiger Weise Isolationsrohr gespendet, um alle offenen Kabel in den Klassenzimmern abzudecken. Ihr Ziel war es, eine dauerhafte Ausstattung zu schaffen, auf die die Schule stolz sein kann.

Als Unterstützerin und Unterstützer von ONE wissen wir, dass wir mehrere verschiedene Lösungsansätze anwenden müssen, um extreme Armut zu beenden. Wir glauben nicht, dass die Computer einen entscheidenden Einfluss auf Mboro haben werden. Aber wir glauben, dass die Schüler, die sie benutzen, dies tun. Ein spannendes Projekt, das sich Schüler und Lehrer ausgedacht haben, ist die Erstellung einer Online-Schülerzeitung. Diese Zeitung wird die Schüler ermutigen, ihren Einblick in lokale Belange einem weltweiten Publikum zu präsentieren. Die Schüler der Ecole Notre Dame haben von ihrer täglichen Routine des Auswendiglernens eine Auszeit genommen. Sie haben begonnen, ernsthafte Fragen über sich selbst und ihre Gemeinde zu stellen. In nur acht Wochen haben die Schüler angefangen, miteinander vernetzte Laptops dazu zu nutzen, kritisch über ihre Umgebung nachzudenken. Mit mehr Zeit wird dies den positiven Wandel in Mboros unterstützen.

Dienstag, 1. Dezember 2009

Interview: Peru - ein Laptop für jedes Schulkind

Seit 2007 stattet Peru im Rahmen der Bildungsinitiative "One Laptop per Child" (OLPC) alle öffentlichen Grundschulen mit dem Bildungsrechner XO aus. Tanja Kohn, Lektorin an der Universität Innsbruck, ist im Rahmen einer wissenschaftlichen Forschungsarbeit im Abstand von einem Jahr zweimal nach Peru gereist. Im Interview mit ORF.at spricht sie darüber, wie der Computereinsatz den Schulalltag verändert hat.

Quelle: orf.at
Datum: 01.12.2009 | 06:00
Interviewgäste: Tanja Kohn und ORF.at

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Zitat:
Das Bildungsministerium in Peru hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2011 alle Schüler öffentlicher Grundschulen mit dem XO auszustatten. Der unter der Ägide des US-Informatikprofessors Nicholas Negroponte entwickelte Bildungsrechner wurde unter dem Schlagwort "100-Dollar-Laptop" bekannt, wenngleich es Negropontes OLPC-Initiative nicht gelungen ist, dieses Preisziel zu erreichen. Einige Länder haben das Angebot der Initiative dennoch angenommen. Ein Blick auf die Landkarte der OLPC-Initiative zeigt, dass derzeit neben Peru nur Uruguay die Lerncomputer in landesweiten Bildungsprojekten einsetzt.

Im Ra
hmen ihrer Dissertation über die OLPC-Initiative in Peru hat sich Kohn das Pilotprojekt in dem 500-Einwohner-Ort Arahuay sowie in drei weiteren Schulen in der Region Ancash näher angesehen. Um eine vergleichende Studie erstellen zu können, war sie 2008 und 2009 jeweils für sechs Wochen vor Ort.

Fehlender Internet-Anschluss
Die Interviews mit den Beteiligten zeigten, dass die Schüler
sehr positiv auf die neuen Lerngeräte reagierten und weniger oft der Schule fernbleiben. Das Lehrpersonal sieht das Projekt wiederum sehr gemischt: Während sich unerfahrene Lehrer nach einem Jahr mit dem Laptop begeistert zeigen, hat sich die ursprüngliche Euphorie beim fachkundigen Personal eher gelegt. Sie würden sich etwa einen Internet-Anschluss wünschen, für den zumeist jedoch kein Geld zur Verfügung steht.

Die Finanzierung ist einer der heikelsten Aspekte des Projekts. Bisher wurden vom peruanischen Staat 252.000 Stück des XO angekauft. Dabei übernahm die Regierung aber nur die Kosten für die Hardware. Die Schulen, die dazu verpflichtet sind, am Projekt teilzunehmen, sollen hingegen alle weiteren Kosten übernehmen, etwa jene für die Lehrerweiterbildung und eben den Internet-Zugang an den Schulen, sofern dieser gewünscht ist.

ORF.at: Welche Ziele verfolgt die peruanische Regierung mit der OLPC-Initiative?

Tanja Kohn: Allgemein geht es darum, Lesen und Schreiben sowie die vier Grundrechnungsarten zu lernen. Konkrete Ziele für den Umgang mit den Notebooks gibt es auf zwei Ebenen: zum einen den Umgang mit den neuen Medien lernen, zum anderen die Fähigkeiten der Kinder aus ländlichen Schulen ausbauen und denen der Kinder aus urbanen Schulen angleichen.

Lehrer sollen mit dem Projekt ihre pädagogischen Fähigkeiten erweitern und damit die Qualität der Lehre auf ein höheres Niveau bringen. Schliesslich soll vor allem auch die Analphabetenrate gesenkt werden.


Im Fokus der Regierung lagen zu Beginn die Schulen in ländlichen Gebieten. Im Moment sehen die Auswahlkriterien so aus: Die Schule muss sich im ländlichen Raum befinden und über Elektrizität verfügen, so dass die Schüler die Geräte dort aufladen und zu Hause nutzen können, wo es nicht immer Strom gibt. Zudem müssen es Schulen mit Mehrstufenklassen sein, das heisst Schulklassen, in denen der Lehrer zwei oder mehr Jahrgänge zugleich unterrichtet. Zu Beginn wurde insbesondere der dritte Punkt sehr streng gehandhabt, jetzt ist er nicht mehr so relevant. Nach und nach sollen alle öffentlichen Grundschulen versorgt werden, auch jene in urbanen Gebieten.

ORF.at
: Konnten Sie in Erfahrung bringen, wie viel die Laptops die peruanische Regierung kosten?

Kohn: Angeblich sollen sie 180 Dollar pro Gerät bezahlt haben. Wie viel sie genau bezahlt haben, wollten sie mir nicht sagen.

ORF.at: Wie sieht die organisatorische Umsetzung des Projekts aus? Wie kommen die Schüler zu ihren Laptops?

Kohn: Das Bildungsministerium selektiert derzeit Schu
len in Peru. Die Vision ist, bis Ende der Regierungsperiode 2011 Laptops für alle Schüler aller öffentlichen Grundschulen zu haben. Derzeit sind nur ausgewählte Schulen in allen 26 Regionen versorgt. Laut Ministerium wurden bis dato 252.000 Stück eingekauft.

Nach dem Kauf werden die Rechner im Bildungsministeri
um einer Qualitätsprüfung unterzogen und konfiguriert, also aktuelle Programmversionen hinaufgespielt und Spracheinstellungen vorgenommen. Zum Schluss werden sie registriert und bekommen einen Code. Danach werden sie an die Bildungsabteilungen der Regionen und von dort weiter an die Kommunalverwaltungen versandt, die sie an die Schulen verteilen.

Die Schulen werden offiziell einmal jährlich evaluiert und begleitet. Das erledigt der IT-S
pezialist, von dem es in jeder Kommunalverwaltung einen gibt und der unter anderem für die Betreuung des OLPC-Projekts zuständig ist. Diese Person verfügt über eine technische Ausbildung und kann nach einer Einschulung auch kleinere Reparaturen vornehmen.

In Peru wirkt das Projekt im Gegensatz zu Nepal etwas unstrukturiert. Es gibt sehr viel Bürokratie, und deshalb sind viele nur mit dem halben Herzen dabei. In Nepal hingegen wird OLPC von einer Hilfsorganisation umgesetzt, die ausschliesslich für das Projekt zuständig ist. Das soll sehr gut ablaufen.

Auch di
e für das Projekt ausgewählten Lehrer werden ausgebildet. Jeder von ihnen bekommt einen Laptop, und idealerweise gibt es davor eine fünftägige Einschulung, einen technischen und pädagogischen Leitfaden für den Einsatz. Vorgesehen ist auch, dass die Lehrer einmal jährlich eine Fortbildung bekommen, die vom IT-Spezialisten durchgeführt wird.


ORF.at: Der empirische Teil I
hrer Arbeit ist eine komparative Fallstudie, das bedeutet, die Beobachtungen und Aufzeichnungen vom ersten Peru-Besuch werden mit jenen vom zweiten Aufenthalt verglichen. Welche Veränderungen sind Ihnen aufgefallen?

Kohn: Mir ist aufgefallen, dass viele Schulen versucht haben, die Infrastruktur zu verbessern, etwa hinsichtlich der Versorgung mit Elektrizität. Bei meinem ersten Besuch 2008 kam es häufig zu kleinen Stromschlägen,
die man beim Berühren der PCs bekam. Jetzt sind die Leitungen viel besser geerdet, diesmal passierte mir das nicht mehr.

Natürlich hat sich auch der Umgang mit den Geräten verbessert. Während es 2008 noch 20 Minuten dauerte, bis alle Kinder den Laptop gestartet hatten, war das heuer nur noch eine Frage von wenigen Minuten.

Stark bei meinem Befragungen aufgefallen ist mir auch, dass Lehrer, die zu Beginn sehr motiviert waren, nach einem Jahr weniger enthusiastisch waren. Während die anderen Lehrer, die sich zu Beginn nicht so gut auskannten und eher skeptisch waren, heuer viel begeisterter waren.


ORF.at: Wie erklären Sie sich das?


Kohn: Ich glaube, das ist ein normales Phänomen: Jene, die den Umgang mit dem PC erst neu lernen mussten, sehen nun die Vorteile. Lehrer, denen der Umgang mit PCs bereits vertraut war, bedauerten zum Beispiel, dass es kein Internet gibt und dass sie nicht mit anderen Schulen kommunizieren können. Sie hätten etwa auch gerne Blogs mit den Kindern gemacht, um sich nach aussen hin zu präsentieren. Wenn der Laptop nur ein weiteres elektronisches Buch ist, hat er ihrer Ansicht nach keinen Mehrwert. Die Regierung sagt darauf, dass die Vernetzung via Internet kein primäres Ziel ist und die Finanzierung in der Hand der Kommunalverwaltung liegt.

ORF.at: Wie haben die Kinder auf die neuen Lerncomputer reagiert?

Kohn: Die Absenzquote der Kinder hat sich verringert. Sie freuen sich über die Arbeit mit dem Laptop und bleiben deshalb dem Unterricht seltener fern. Mit den Laptops können sie Musik machen, zudem verfügen sie auch über Kameras, so dass sie sich gegenseitig filmen können. Das haben sie zu Hause einfach nicht. Verglichen mit den Klassen ohne Laptops ist auch auffällig, dass sich die Kinder sehr häufig untereinander helfen und sehr lösungsfreudig sind.

Zu Beginn war angedacht, dass die Kinder die Geräte auch mit nach Hause nehmen. Die Laptops verfügen über Akkus mit 1,5 St
unden Laufzeit. Eigentlich tragen die Kinder beziehungsweise ihre Eltern auch die Verantwortung für die Geräte. Jedoch haben sich Eltern gehäuft darüber beschwert, dass die Kinder zu viel damit spielen und nicht mehr so viel im Haushalt mitarbeiten würden. Einige Schulen beschlossen daraufhin, die Geräte nicht mehr ausser Haus zu geben. Bei anderen Schulen gab es wiederum das Problem, dass sie ausgeraubt wurden und deshalb gar nicht wollten, dass die Geräte in der Schule gelagert werden. Einige haben das Problem so gelöst, dass sie einfach mehr Sicherheitsmassnahmen getroffen haben wie etwa bessere Zäune rund um das Schulgebäude.


ORF.at: Wie sieht der Unterricht mit den Laptops aus? Wie setzen die Lehrer den Computer ein?

Kohn: Klassisch wird der Laptop im Kommunikationsunterricht - vergleichbar mit unserem Deutschunterricht - eingesetzt. Die Kinder bekommen etwa die Aufgabe, hinauszugehen und Fotos zu machen. Diese sollen sie dann abspeichern und dazu Texte produzieren. In fortgeschrittenen Klassen sollen die Schüler etwa zu Hause filmen und eine schriftliche Nacherzählung zu den Aufnahmen machen. Verwendet wird der Laptop auch im Mathematikunterricht als Taschenrechner, wobei generell darauf geachtet wird, dass die Kinder Aufgaben auch ohne Laptop lösen und nicht schummeln. Durchschnittlich ist es etwa eine Unterrichtsstunde pro Tag, die die Kinder mit dem Laptop verbringen.

Auffällig war, dass die Kinder sehr viel allein erkunden und sehr oft auch schon mehr wissen als die Lehrer. Generell waren die Kinder aber oft sehr langsam in der Ausführung. Mir wurde gesagt, dass das sehr viel mit der schlechten Ernährung und der damit einhergehenden schlechten Konzentrationsfähigkeit zu tun hat.

ORF.at: Was sind die häufigsten Probleme der Projektklassen, wo gibt es Ihrer Meinungen nach noch Verbesserungsbedarf?

Kohn: Ein grosses Problem ist die Beschaffung von Ersatzteilen. Gibt es einen Schaden, der nicht vom lokalen IT-Verantwortlichen behoben werden kann, muss das Gerät in die Zentrale nach Lima gesandt werden. Der Laptop fällt dann für bis zu drei Monate aus.

Die Kinder haben den sorgsamen Umgang mit den Geräten erst lernen müssen. Zu Beginn haben sie etwa oft Buchstaben aus der Tastatur herausgenommen, was dann zu einer Fehlfunktion der Taste führte und lokal nicht repariert werden konnte. Der Lerneffekt war wie mit der Hand auf der heissen Herdplatte, so etwas kommt jetzt nicht mehr vor.

In den regionalen Gebieten Perus ist es oft sehr staubig. Sobald die Kinderhände etwas schmutzig sind, funktioniert das Touchpad nicht mehr fehlerfrei. Das ist ein sehr häufiges Problem und führt bei den Kindern zu Frust, vor allem wenn sie mit Malprogrammen wie dem installierten Pink arbeiten müssen. Natürlich werden sie dazu aufgefordert, sich immer die Hände zu waschen. Wenn sie draussen arbeiten, hilft das aber auch nicht.

Die Beschwerden der Eltern über die Spiele, die auf dem Laptop installiert sind, könnten mit mehr Aufklärungsarbeit gelöst werden. Die Eltern sehen in den Spielen kein Ziel. Hier müsste mehr darüber informiert werden, dass Spiele wie Memory und Puzzles auch einen pädagogischen Wert haben. Mir ist schon auch aufgefallen, dass in Schulen mit Internet die Kinder auf sehr viele Spieleplattformen gehen.

Beschwerden gab es auch seitens der regionalen Verwaltungen gegenüber der nationalen Regierung. Sie verlangen eine finanzielle Unterstützung bei den Kosten für die Lehrerausbildung, die Fahrten des IT-Experten oder die Einrichtung eines Internet-Zugangs an den Schulen. Die Lehrer lösen das Online-Problem grossteils so, dass sie selbst Programme aus dem Internet besorgen und dann in der Schule auf die Rechner der Kinder überspielen.

In Peru wird im Allgemeinen sehr wenig Geld in die Bildung investiert, es sind gerade einmal 2,6 Prozent des Bruttoinlandprodukts. Deshalb kämpfen die regionalen Verwaltungen mit den Kosten. Die Regierung ist der Meinung, dass sie diese Kosten dennoch selbst übernehmen müssen.

ORF.at: Welche Software ist auf den Lerncomputern installiert? Ist sie für den Unterricht geeignet?

Kohn: Nach zwei Jahren lassen sich Defizite bei der Software erkennen. Es werden viel mehr Programme benötigt. Es gibt zum Beispiel kein Programm in Quechua, der Sprache der peruanischen Indigenen, dafür gibt es viele Programme in Englisch oder auch in Deutsch, womit sie nichts anfangen können. Die installierte Offline-Version von Wikipedia enthält ebenso keine Informationen zu den Inkas oder Quechua.

Es fehlt auch an altersgemässen Programmen für die Erst- und Zweitklassler und einer Abstimmung der Schulbücher mit den Laptops, was etwa beim OLPC-Projekt in Nepal sehr gut umgesetzt wurde. In Peru fehlt den Regierungen der Weitblick, weil etwa Angestellte der regionalen Behörden oft nur ein Jahr tätig sind und sich Neulinge wieder mit dem Thema neu auseinandersetzen müssen. Mit mehr Evaluierungen liesse sich hier einiges verbessern, vor allem wenn diese auch veröffentlicht würden. Meines Erachtens wurde noch nicht erkannt, wie wichtig Evaluierungen sind.

Kritisiert wurde von Lehrern zum Teil auch die Wartung. Das System ist so konfiguriert, dass am 31. Dezember zu Mitternacht die Registrierung abläuft. Danach müssen die Geräte vom regionalen IT-Experten mit einem neuen Code reaktiviert werden. Im Zuge dieser Arbeit werden auch mittels USB-Stick, der zuvor von der Regierung an die Regionen versandt wurde, die Software-Updates eingespielt. Bei der Version für 2008 waren etwa 39 Programme drauf, das Update für 2009 beinhaltet bereits 49 Programme. Zum Teil ist aber ein Update gar nicht gewünscht, weil damit alle lokal gespeicherten Daten verloren gehen.

ORF.at: Wie sieht der Blick in die Zukunft aus? Hat das Projekt Bestand?

Kohn: Die peruanische Regierung plant bereits ein neues Programm. Mit "WeDo" soll das Lego-Toolkit Mindstorms zum Basteln von Robotern zum Einsatz kommen und auf das OLPC-Projekt aufbauen. Ich finde das sehr positiv, weil ich die Befürchtung habe, dass nach Ende der Legislaturperiode dieser Regierung auch das OLPC-Projekt endet. Wenn es mehr Projekte gibt, dann ist die Fortführung eher gesichert.

ORF.at: Wie ist nach diesen Erfahrungen Ihre persönliche Meinung zu diesem Projekt?

Kohn: Ich finde das Projekt sehr interessant. Es wäre sehr gut, wenn das Projekt etwas strukturierter und damit auch effizienter umgesetzt werden würde - wie etwa bei der NGO in Nepal. Im Allgemeinen sollte man aber solchen Projekten gegenüber nicht von vornherein negativ eingestellt sein. Es kommen oft die Argumente, dass das Geld in "wichtigere" Lebensbereiche wie etwa Ernährung gesteckt werden sollte. In Peru gibt es auch für Ernährungs- und Hygieneprogramme Budget.

Der Bildungssektor mit seinen Programmen ist durchaus auch wichtig für die Entwicklung eines Landes - zumindest langfristig gesehen. Mit dem OLPC-Projekt kommen nicht nur die Schüler an Informationen, an die sie sonst nie herankommen würden, sondern auch ihre Eltern und Geschwister sowie natürlich auch die Lehrer. Kinder sind von Natur aus neugierig, so dass sie den Laptop XO und seine Lernressourcen autonom und unabhängig von ihren Lehrern erkunden, und das, wenn möglich, auch ausserhalb der Schule.

Interview: Ein Modell für selbstverwaltete Medien

Freifunk - ein interessantes Modell für selbstverwaltete Medien - Interview mit Professor Angelo Serpa aus Brasilien. Angelo Serpa kommt aus Brasilien und ist Professor an der Bundesuniversität Bahias (Universidade Federal da Bahia). Zur Zeit ist er Gastwissenschaftler (Post-Doktorand) im Geographischen Institut an der Berliner Humboldt-Universität.

Quelle: freifunk.net
Datum: 04.09.2009 | 17:41
Interviewgäste: Jürgen Neumann und Angelo Serpa

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Zitat:
JN: Herr Serpa, Sie beschäftigen sich bereits seit einigen Jahren wissenschaftlich mit Kommunikationsmedien, die von einer lokalen Community selbst verwaltet und betrieben werden. Was ist das besondere an diesem Prinzip und welche Projekte haben Sie bereits untersucht?

AS: Wir haben im Jahr 2005 in Salvador da Bahia, Brasilien, diese Forschung über lokalbezogene Medieninitiativen angefangen. Salvador ist eine 3 Millionen Einwohner Metropole, wo es grosse soziale Unterschiede gibt, die in der Stadtlandschaft sehr ausgeprägt sind. Einerseits gibt es einige reiche Viertel, die sehr gut mit Infrastruktur versorgt sind, andererseits Viertel, die „arm“ sind, wo keine gute Infrastruktur vorhanden ist. Es herrscht Stadtsegregation und gibt viele Vorurteile gegen die „armen“ Viertel: sie seien gefährlich, dort gäbe es nichts ausser Kriminalität und Drogenhandel. Aber gerade in diesen Vierteln leben viele Künstler, die zum Beispiel den Karneval von Salvador, das grösste Strassenfest Brasiliens, mit ihrer Kunst, mit ihrem Tanz, ihrer Musik sozusagen „ernähren“. Ich spreche hier von Leuten, die die Armut zum künstlerischen Reichtum im Alltag umwandeln. Es sind diese Leute, die in diesen Vierteln „Community Radios“ machen, Radios, die nicht kommerziell sind und keine öffentliche Unterstützung bekommen. Meistens hört man diese Radios einfach direkt per Lautsprecher auf der Strasse, obwohl einige von ihnen auch richtig über eine eigene Frequenz senden.

Andere Initiativen beschäftigen sich mit der Herstellung von Inhalten für Homepages, die die Vorurteile gegen ihre Viertel abbauen wollen. Das besondere an solchen Initiativen ist die Tatsache, dass sie überhaupt existieren, in einem Kontext, wo der Zugang zur Technik, zur Technologie, derart begrenzt ist, dass es im Alltag schon eine Menge Kreativität und Mühe von diesen Leuten abverlangt.

JN: Welche Möglichkeiten sehen Sie im Umgang mit diesen Do-It-Yourself betriebenen Medien für die Menschen, die sie betreiben und die jeweilige lokale Community?

AS: Das ist eben die Möglichkeit, Inhalte für Radios und Internet selbst herzustellen. Inhalte und Programme, die mehr mit dem Alltag dieser Viertel, diesen Bezirken zu tun haben. Das kann auch mehr Autonomie für diese Gruppen und Initiativen bedeuten, indem sie sich die Medien auf lokaler Ebene aktiv aneignen und die Inhalte von Radiosendungen und Homepages selbst bestimmen. Natürlich hängt der Erfolg solcher Initiativen sehr stark von den vorhandenen technischen Kentnissen und Möglichkeiten ab. Eigentlich lernen diese Leute den Umgang mit der Technologie in ihrem Alltag, indem sie nämlich selbst die alltäglichen Problemen damit und mit dem generellen Mangel an Infrastruktur in diesen Vierteln und Bezirken zu lösen versuchen. Gleichzeitig wird durch solche Initiativen auch versucht, die Isoliertheit dieser Viertel zu durchbrechen. Diese Do-it-yourself-Medieninitiativen und -gruppen sind in Brasilien für viele Menschen ein Fenster zur Welt.

JN: Hier in Deutschland interessieren Sie sich gerade auch für freifunk.net. Was ist aus Ihrer Sicht das besondere an diesem drahtlosen Community-Netzwerk "Made in Germany"?

AS: Ich sehe freifunk.net als eine politische Medieninitiative, obwohl es sehr viel mit Technik zu tun hat. Ein dezentralisiertes Netz, das von den Nutzern selbst betrieben wird, das ist ohne Zweifel sehr geeignet, um die Medienkompetenz der Teilnehmer zu erhöhen. Andererseits verlangt Freifunk von den Teilnehmern in Kontakt mit ihrer Umgebung, mit den Nachbarn zu treten, was heutzutage fast „subversiv“ klingt. Das heisst, in diesem Kontext fördert die Technik, die Technologie, die Begegnung, das Treffen von Menschen, um etwas Kollektives auf die Beine zu stellen. In Berlin, scheint das Freifunk-Netz in einigen Bezirken wie Friedrichshain sehr gut zu funktionieren. Die Herausforderung ist, in anderen Bezirken, wo DSL bereits sehr verbreitet ist, das Freifunk-Netz zu etablieren.

JN: Sie möchten gerne auch in Brasilien in den ärmeren Stadtvierteln freifunk-Initiativen starten. Welche Chancen sehen Sie darin? Warum ist gerade freifunk.net aus Ihrer Sicht dafür so geeignet?

AS: Aus meiner Sicht muss man in solchen Vierteln zunächst von den Kenntnissen der Einwohner ausgehen. In diesem Fall müsste man also Partnerschaften in den Vierteln suchen und versuchen mit den Leuten vor Ort zusammen zu arbeiten, die irgendwie fähig dazu sind, andere Einwohner zu mobilisieren und sich an dem Projekt zu beteiligen. Gleichzeitig muss man sich auch Gedanken machen, wie mehr Zugang zum Netz geschaffen werden kann, vor allem dort, wo es sehr wenige Computer gibt. Vielleicht sollte man zusammen mit den Internet Cafes, die in diesen Vierteln schon vorhanden sind, arbeiten, aber gleichzeitig auch neue Computer kaufen und in bestimmten Teilen des Viertels verteilen. Oder, nach einer Idee von Frieder Bronner, von Openmedia hier aus Berlin, eine eigene Computerfabrik aufbauen, damit die Einwohner des Viertels selbst die Computer zussamensetzen. Das wäre vielleicht sinnvoller als alte Computer wieder aufzubereiten - vielleicht auch billiger. In jedem Fall könnte sich dadurch die Situation für die Menschen im Viertel in einigen Bereichen sehr verbessern.

JN: Sie kommen aus Brasilien und leben aber gerade für einige Zeit in Berlin. Was denken Sie darüber, dass die Stadt Berlin schon seit einiger Zeit versucht, das Thema "Offenes WLAN für Berlin" an einen kommerziellen Provider abzugeben und dabei die Idee von freifunk.net als lokale Initiative und vor allem als "Kooperatives Modell" bisher völlig ingnoriert wurde?

AS: Ich finde das schade. Es ist schade, dass all die Erfahrungen, die die Leute hier mit Freifunk in den letzten Jahren gemacht haben, nicht von der Stadt Berlin berücksichtigt werden. Aber es ist auch verständlich, dass so etwas wie ein dezentralisiertes Netz, ein nichtkommerzielles Netz, ohne Hierarchie, mit einiger Skepsis von Seiten der Stadtregierung angesehen wird. Das ist überall so, auch in Salvador und anderen Städten Brasiliens. Solche Sachen machen den Stadtregierungen Angst, vielleicht weil solche Initiativen nur schwer unter „soziale Kontrolle“ zu bringen sind. Es ist schade, weil gerade eine Initiative wie Freifunk die Medienkompetenz der Teilnehmer erhöhen könnte und mehr Autonomie in der Stadt schaffen würde.

JN: Halten Sie freifunk.net für einen geeigneten Weg, um in einer Art Public-Private-Partnership das Netzwerk auch in die strukturschwacheren Gegenden der Stadt zu bringen, wo es eigentlich am dringensten gebraucht würde?

AS: Sicher, aber hier müsste man die Stadtregierung davon überzeugen, dass ein nicht hierarchisches Netz, in dem die Leute selbst die Funktionsweise des Netzes bestimmen und auch selbst dafür verantwortlich sind, welche Inhalte und Erfahrungen sie darüber austauschen wollen, ein geeigneter Weg zur Erhohung der Medienkompetenz ist. Andererseits ist es meiner Meinung nach sehr schwierig, dass eine solche Idee ein positives Echo unter den Politikern findet. Ich frage mich auch, ob es wirklich der beste Weg wäre, mit Stadtregierungen zusammen zu arbeiten. Vielleicht gibt es auch andere Wege, ein solches Netz aufzubauen, zum Beispiel NGOs als Partner zu haben.

JN: Herr Serpa, Ich danke Ihnen für dieses sehr interessante Gespräch.

Dienstag, 17. November 2009

Notícias: Tecnologias mudam serviços e melhoram qualidade de vida nos Municípios

Promover a inclusão digital e social em todos os Municípios brasileiros é o novo objetivo da Confederação Nacional de Municípios (CNM). Tendo em vista as discussões cada vez mais intensas em torno das Cidades Digitais, a entidade, por meio do Portal Municipal, acredita que este seja o grande desafio para 2010.

Quelle: primeiraedicao.com.br
Datum: 16.11.2009
Autor: Desconhecido

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Citação:
A ideia da CNM é fortalecer ainda mais o municipalismo e somar mais exemplos ao crescente número de Municípios que colhem bons resultados, após investirem em Tecnologias de Informação e Comunicação (TIC’s).

Para conquistar efetivos resultados com a inclusão digital, a Confederação chama atenção para a necessidade de oferecer renda e educação à população. Este foi um dos primeiros passos dos gestores de Macaé (RJ), Piraí (RJ) e Pedreira (SP), por exemplo. Todos estes Municípios mostraram por que servem de modelo até mesmo para o governo federal.

Macaé (RJ) desenvolve atualmente 27 projetos que visam o desenvolvimento tecnológico local. Coordenados pela secretaria municipal de Ciência e Tecnologia, as políticas locais oferecem acesso gratuito à Internet, cursos de montagem de computadores para jovens e Lan Houses Públicas. São 18 quilômetros de fibras óticas interligando o Município e facilitando o trabalho dos servidores.

O Macaé Inteligente é um dos exemplos do uso da tecnologia para a promoção social. Criado em 2007, o projeto oferece aulas em três turnos para os adolescentes da região. O curso ensina principalmente a manutenção de computadores, que depois de montados são enviados para as 18 Lan houses.

Para o prefeito de Macaé, Riverton Mussi, “Impulsionar o desenvolvimento humano na mesma velocidade que o econômico é nossa prioridade, como na ampliação do acesso digital gratuito para a população carente”. Ele afirma que, a democratização do acesso à Internet em bairros periféricos é uma forma de levar à criança, ao jovem e ao adulto maiores possibilidades de educação e emprego.

Pedreira (SP)
Em outro caso, como no Município paulista de Pedreira, o prefeito Hamilton Bernardes compara o acesso à Internet com a Educação básica. “Hoje quem não está conectado passa a ser analfabeto, porque tem restrições e não recebe todo o conteúdo disponível em rede”, expõe.

Para Hamilton, vale a pena aplicar recursos em TIC’s, pois o custo é muito baixo e o resultado da iniciativa é altamente positivo. “Eu já investi R$ 800 mil em tecnologia para os moradores. É algo muito barato levando em conta a soma de benefícios que a população incorpora nessa atividade ao seu dia-a dia”, afirma.

A comparação feita pelo prefeito Hamilton vai além das fronteiras de Pedreira. Em Piraí (RJ), a prefeitura, em parceira com os governos estadual e federal, fez o diferencial ao oferecer um laptop a cada aluno da rede pública local. É o Projeto UCA – Um Computador por Aluno.

Segundo relato do prefeito Arthur Ferreira, após o início do projeto, a educação no Município mudou totalmente. “Houve melhor rendimento dos alunos, a evasão escolar diminuiu e os professores estão muito motivados”, conta orgulhoso. O projeto teve inicio em 2007 e no primeiro semestre deste ano chegou a 100% das escolas e a todos os estudantes.

Para a CNM, além de investir em equipamentos (TIC’s), os Municípios devem seguir outros dois passos: qualificar os gestores locais para trabalhar com sites, softwares e ferramentas e, posteriormente, buscar a participação dos cidadãos.

Segundo a Confederação, não há como obter sucesso em projetos digitais sem qualquer um destes três itens. É isso que os governos devem buscar antes da implantação de projetos de inclusão digital.

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Mittwoch, 4. November 2009

News: Kleinschreibung und kein XO-2

Nicholas Negroponte spricht über die Zukunft von OLPC. Neue Schreibweise, neue Struktur, neuer Rechner: Nach den Einschnitten Anfang des Jahres 2009 wurde das Projekt One Laptop Per Child (OLPC) neu organisiert. Außerdem plant die Stiftung einen neuen Computer, erzählt OLPC-Gründer Nicholas Negroponte.

Quelle: golem.de
Datum: 03.11.2009
Autor: wp

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Zitat:
In einem Interview mit dem US-Branchendienst Xconomy hat sich Nicholas Negroponte über die Zukunft der von ihm gegründeten Stiftung One Laptop Per Child (OLPC) geäußert. Nachdem das 'Give One Get One'-Programm 2008 keine befriedigenden Ergebnisse erzielt hatte, entließ die Stiftung Anfang 2009 einen signifikanten Teil ihrer Mitarbeiter.

Schreibweise und Organisation
Inzwischen wurde OLPC in zwei Organisationen aufgeteilt: eine Stiftung und eine Gesellschaft. Letztere ist in Miami angesiedelt und "kümmert sich klar und professionell um Vertrieb, Betreuung und Auslieferung". Die Stiftung hingegen werde sich mit humanitären Aufgaben wie etwa der Verbreitung von Bildung in den Entwicklungsländern beschäftigen. Nach außen wird die Neustrukturierung durch eine Änderung der Schreibweise von OLPC in olpc signalisiert.

Von dem neuen XO-2, einem Computer mit zwei Touchscreens und ohne Tastatur, hat sich die Stiftung indessen verabschiedet. Der Computer hätte, so Negropontes Ankündigung im vergangenen Jahr, 75 US-Dollar kosten sollen. Zu diesem Preis sei die Herstellung jedoch nicht möglich gewesen.

XO-1.75 und XO-3 statt XO-2
Stattdessen wird ein neuer Bildungsrechner entwickelt, der XO-3. Darüber könne er jedoch nicht viel sagen, so Negroponte. Er wünsche sich ein Gerät, das wie ein Blatt Papier aussehe. Es soll aus stabilem Kunststoff gefertigt sein, etwas mehr als einen halben Zentimeter dick sein und keinen Rahmen haben, also ganz Bildschirm sein. Das Gerät soll in der Herstellung 75 US-Dollar kosten und 2012 zur Verfügung stehen. Bis dahin gibt es eine neue Entwicklungsstufe des XO-1, den XO-1.75. Das Neue daran ist, dass in seinem Inneren ein ARM-Prozessor arbeitet.

Negroponte hatte stets beteuert, der bunte Bildungslaptop werde nur 100 US-Dollar kosten. Dieses Ziel hat er jedoch nie erreicht. Ende 2008 lag der Produktionspreis nach Auskunft der Stiftung bei etwa 190 US-Dollar. In dem Interview sagte Negroponte, die Frage nach den Kosten und wie sie aufgebracht werden sollten, werde immer wieder gestellt. Sie sei nicht schwer zu beantworten. Es gebe das Konzept des Total Cost of Ownership (TCO), das neben dem Kaufpreis auch die Kosten für den Unterhalt und den Internetzugang berücksichtige. Das TCO für den XO betrage 1 US-Dollar pro Woche für jedes Kind. Das sei zwar für die ärmsten Länder viel, aber zu bewältigen.

1,1 Millionen Rechner
Negropontes Ziel ist es, Kindern in Entwicklungsländern kostenlos Laptops zum Lernen zur Verfügung zu stellen. Inzwischen seien über 1,1 Millionen der bunten Computer an Kinder in 31 Ländern der Erde ausgeliefert worden. Rund eine weitere halbe Million seien bestellt und in Arbeit.

Xcnomy fragte Negroponte schließlich noch nach einem Kommentar zu dem Betriebssystem Sugar, das OLPC Anfang 2009 aufgegeben hatte. Sugar Labs mache, so Negroponte, "das, was wir eigentlich hätten tun sollen, nämlich eine Anwendung und kein Betriebssystem daraus. Im Frühjahr 2008 war Walter Bender bei OLPC ausgestiegen und hatte Sugar Labs gegründet. Im Sommer 2009 hat die Organisation die Anwendung als System, das direkt von einem USB-Stick gestartet wird, veröffentlicht.

Originaltext >>

Dienstag, 27. Oktober 2009

News: Internet-Archive: 1,6 Mio. E-Books für XO-Notebooks

Das Internet-Archive stellt 1,6 Millionen Bücher für die Nutzer der XO-Notebooks von der Initiative "One Laptop per Child" (OLPC) jetzt zum kostenlosen Download zur Verfügung.

Quelle: winfuture.de
Datum: 26.10.2009
Autor: Christian Kahle

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Zitat:
Das Projekt arbeitet bereits länger mit OLPC zusammen und begann vor einiger Zeit, Bücher einzuscannen, bei denen die Urheberrechte wegen des schon länger zurückliegenden Todes des Autors verfallen sind. Schüler in ärmeren Ländern erhalten nun eine Zugriffsmöglichkeit auf diese Werke.

"Wir haben alle unsere 1,6 Millionen Bücher hergenommen und sie für die Wiedergabe auf OLPC-Notebooks neu formatiert", sagte Brewster Kahle, Director des Internet-Archive. Das Notebook ist mit seinem ePaper-ähnlichen Display immerhin gut für den Einsatz als E-Book-Reader geeignet.

Das Internet-Archive betreibt derzeit 20 Scan-Center in fünf Ländern, die in Bibliotheken gemeinfreie Werke digitalisieren und für den freien Abruf über das Internet verfügbar machen. Rund ein Jahr dauerte die Zusammenarbeit mit OLPC, um die Werke für das XO-Notebook verfügbar zu machen.

Anfangs habe man noch auf das PDF-Format gesetzt, das für das Display recht gut geeignet ist. Allerdings habe man sich dann für ein Format entschieden, bei dem deutlich weniger Daten anfallen und die jeweiligen Dateien um ein vielfaches kleiner sind. Das soll die Zugangsmöglichkeiten in Entwicklungsländern noch einmal verbessern, so Kahle.


Booklink for children http://www.archive.org/details/iacl

Originaltext >>

Sonntag, 25. Oktober 2009

News: Handys sollen OLPC ersetzen

Zitat: "Eins der grossen Probleme des OLPC ist, dass man damit immer noch Hardware beschafft, anstatt sich in eine Bildungsinfrastruktur einzukaufen." (Alan Kay)

Quelle: futurezone.orf.at
Datum: 25.10.2009
Autor: Alan Kay

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Zitat:
Computerpionier Alan Kay hält die Lerncomputer der Initiative "One Laptop per Child" (OLPC) trotz einiger Schwächen für eine Erfolgsgeschichte. Denn ohne den "100-Dollar-Laptop" gäbe es keine billigen Netbooks. Als OLPC der Zukunft würde sich Kay jedoch ein Gerät wünschen, das wie ein Mobiltelefon funktioniert.

Das von IT-Vordenker Nicholas Negroponte angestossene Projekt "One Laptop per Child" (OLPC) musste in den letzten Jahren mit viel Gegenwind kämpfen. IT-Giganten wie Intel und Microsoft machten dem Projekt anfangs das Leben schwer. Kritiker bemängelten Bürokratie und Missmanagement. Die seitens OLPC erhofften Millionenbestellungen für das Gerät blieben aus. Open-Source-Anhänger waren zudem entsetzt, als Negroponte ankündigte, dass OLPC auch mit Microsoft kooperieren würde.

Die Angst der Hersteller
Der Computerpionier Alan Kay glaubt trotzdem, dass der OLPC ein Erfolg war. "Der Optimist in mir sagt: Der 100-Dollar-Laptop ist eine gute Sache", so Kay. Negroponte habe mit dem Gerät die Diskussion über Bildungs-Notebooks und Hardware-Preisgestaltung verändert und etablierte Konzerne dazu gebracht, mit dem OLPC zu konkurrieren.

Kay schlug seinem ehemaligen Arbeitgeber Hewlett-Packard selbst vor einigen Jahren vor, ein preisgünstiges Kleinst-Notebook herzustellen. HP lehnte dankend ab. Bereits kurz nach der Vorstellung des OLPC machten sich jedoch zahlreiche Anbieter daran, selbst kostengünstige Netbooks zu produzieren. Mittlerweile gibt es derartige Geräte von knapp zehn Herstellern, HP inklusive.

Ein enger Freund Negropontes
Zugegeben: In Sachen 100-Dollar-Laptop ist Alan Kay durchaus parteiisch. Er sass selbst lange in verschiedenen Beiräten der OLPC-Initiative, und er zählt Negroponte, den Gründer des MIT Media Lab, zu seinen engen Freunden. "Er war mein Trauzeuge, und ich kenne ihn seit mehr als 40 Jahren", berichtet er.

Trotzdem gibt Kay unumwunden zu, dass der OLPC auch seine Schwächen habe. So brauche es zum sinnvollen Einsatz derartiger Lerncomputer und der darauf laufenden Software vor allen Dingen fachkundige Lehrer. "Daran kann es fast überall scheitern, inklusive in vielen amerikanischen Schulen", so Kay. Das Gerät biete jedoch gerade Entwicklungsländern eine Gelegenheit, das eigene Bildungswesen umzukrempeln.

Verzicht auf Hardware-Verkauf
Alan Kay gilt als Vater des modernen Laptops und der Idee eines Bildungscomputers. Bereits 1968 beschrieb er in einem wissenschaftlichen Aufsatz die Idee eines tragbaren Computers mit Flachbildschirm und drahtlosem Netzwerk. Das sogenannte Dynabook sollte so einfach zu bedienen sein, dass Kinder es zum Lernen einsetzen könnten.

Trotz des Erfolgs seiner Vision glaubt Kay nicht, dass Lerncomputer in Zukunft noch viel mit dem traditionellen Notebook zu tun haben werden. Stattdessen könnte Bildung über Geräte wie das iPhone und einen Tablet-PC vermittelt werden. Dabei geht es Kay nicht nur um den Formfaktor.

"Eins der grossen Probleme des OLPC ist, dass man damit immer noch Hardware beschafft, anstatt sich in eine Bildungsinfrastruktur einzukaufen", erklärt er. Mobiltelefone basierten dagegen auf einer langfristigen Kundenbindung, für die der eigentliche Gerätepreis kaum noch eine Rolle spiele. Ein derartiges Modell sei auch für Lern-Hardware wünschenswert, so Kay.

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Dienstag, 6. Oktober 2009

News: XO laptop launch in community school

The ambitious plan of taking IT to rural schools has begun.

Quelle: kuenselonline.com
Datum: 06.10.2009
Autor: Gyalsten K Dorji

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Education in Bhutan is mostly about rote learning. This is apparent, when walking past the classes of Kuzhungchen community primary school in Kabjisa, on the outskirts of Thimphu, where students can be heard loudly repeating their lessons, over and over again.
But in one Kuzhungchen classroom, a revolution is being organised. The perpetrator: a little green laptop computer called the XO, previously known as the USD 100 laptop.

Although far from costing USD 100, the XO is still comparatively cheap at about USD 200. The reason for its low cost is the mission associated with it: to give children in developing countries access to the world’s vast library of information on the internet, thereby empowering them for their own education by making learning an interactive and fun experience.

A mission, the ministry of information and communications has embraced and will prioritise in its information technology plans for Bhutan. The OLPC project will target only rural community primary schools.

“This is the beginning and it won’t fail,” said communications secretary, Dasho Kinley Dorji, on the launch of the OLPC project at the community school yesterday and on its long-term projections. “For us, this is now a priority.”

“This is an education project, not a computer project,” said OLPC (Asia-Pacific) president, Anthony Wong, who is in the country, and involved in teaching both teachers and students on operating the XO at Kuzhungchen primary. “It’s about bridging the digital divide because, without the internet, children growing up in rural areas will be greatly deprived.”

Anthony Wong established the Asia-Pacific branch of OLPC last year, and Bhutan is the second country, after China, to be targeted by the project. On why OLPC was choosing Bhutan, he said, “In least developed countries like this, especially with the mountainous terrain and most of the population being rural, the quality of education tends to be very low.” He added that the software applications on the XO were designed not by IT professionals but education experts, and so would help improve the standard of education.

Asked how it would improve the learning process, he said, although it was too early to tell, one noticeable result for the children involved in OLPC’s (Asia-Pacific) first project was a rapid improvement in areas like English grammar and pronunciation. Wong also pointed out several features in the XO that would expose rural children to other areas of education, such as an audio application, that allows students to play various musical instruments using the computer’s keyboard. Some of the other XO features that may help rural Bhutanese students include applications on animation, mathematics, word processing, and networking.

Communications secretary, Dasho Kinley Dorji, said, “Just to be able to get the kids to fiddle with the computer, it’ll be education.” But obstacles remain.

A majority of Bhutan’s remote schools lack internet access and even electricity, required to recharge the XO’s 4-hour battery life. Said Wong: “Without the internet, the XO is still a very powerful piece of equipment.” Children and teachers could still collaborate over a local area network, using only the computers, he said. He said solar panels could be used to power the computer and charge the battery.

Which leads to another hurdle: funding.

The 269 laptops, currently at Kuzhungchen primary, have been funded by international agencies, like the telecommunications union and UNICEF. To literally realise the one laptop per child vision in Bhutan, the government will have to spend upwards of USD 200 on each laptop for over 40,000 non-urban located community primary students, which comes to about USD 8m.

Dasho Kinley said the government could find ways to afford this project, for instance, by reviewing purchase and usage of pool vehicles. He said one Toyota Hilux, which costs about USD 25,000, could buy more than a hundred XO laptops, adding, “But I hope our international donors continue to help in with funding this project.”

A more realistic scenario would probably be purchasing XO laptops, but keeping them in computer labs at school. “I hope that doesn’t happen,” said Wong, “this laptop is designed for the children to own and take home.”

Jamtsho Dorji, a teacher of 9 years, currently undergoing training on the XO, along with 27 other teachers of some of the most remote schools in Bhutan and 200 Khuzungchen students, told Kuensel: “This will be very helpful for not only students but us teachers as well. The XO would help teachers in letting their students visualise a world, outside their villages, they had no knowledge of.”

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Sonntag, 20. September 2009

Buch: Der Schlüssel zur Beseitigung der Ausbeutung aller Völker

Wissen ist Macht folglich ist Unwissen Ohn(e)Macht.

Quelle: buch.de
Datum: 06.2005
Autor: Hoginberd E. Hüssner
ISBN: 3-937987-16-9

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Zitat:
Wissen ist Macht folglich ist Unwissen Ohn(e)Macht. Deshalb haben die jeweils Regierenden alles daran gesetzt, ihr Volk vorn wahren Wissen abzuhalten. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Lediglich das System wurde inzwischen geändert.

Geschah es vormals durch den Wissensentzug, läuft es jetzt subtiler mit gezielter Überfütterung von banalem Wissensmüll ab. Die wahren Möglichkeiten des Machtpotentials jedes Menschen werden an keiner Schule vermittelt. Später werden sie mit einer einseitig und damit manipulierten Wissenschaft sorgsam verschleiert. Die Folgen sind für uns verheerend.

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Dienstag, 15. September 2009

News: Uruguay schenkt jedem Schulkind Laptop

Als weltweit erstes Land wird Uruguay bis zum Monatsende jedem Grundschulkind einen staatlich finanzierten Laptop zur Verfügung stellen. Das Programm stehe kurz vor dem Abschluss, bestätigte die Koordinatorin Shirley Siriel am Montag in uruguayischen Medien.

Quelle: zeit.de
Datum: 14.09.2009
Autor: dpa

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Zitat:
Rund 400 000 Laptops seien in den vergangenen drei Jahren an die Schüler und Lehrer der 2360 staatlichen Grundschulen ausgeliefert worden. Die noch fehlenden 33 Grundschulen in der Hauptstadt Montevideo würden in den nächsten Tagen beliefert, fügte Siriel sechs Wochen vor der Präsidentenwahl am 25. Oktober hinzu. Die Kosten der 2006 von Präsident Tabaré Vázquez gestarteten Kampagne belaufen sich auf umgerechnet rund 82 Millionen Euro.

«Die Kampagne ist revolutionär für ein Land, in dem die digitale Bildungskluft bisher sehr groß war», zitiert die argentinische Zeitung «La Nación» eine Grundschullehrerin. In abgelegenen Regionen des südamerikanischen Landes gibt es allerdings noch Probleme mit dem Internetzugang. «Um die 5000 Schüler haben noch keine Internetverbindung, aber die Probleme werden wir in den Griff bekommen», sagte Miguel Brechner, Präsident des zentralen technologischen Labors des Landes.

Die sogenannten XO-Laptops wurden von dem gemeinnützigen amerikanischen Verein «One Laptop per Child» speziell für die Bedürfnisse von Schulkindern entwickelt. Sie sind besonders robust und leicht, haben aber weniger Speicherplatz als andere tragbare Computer. Ein solcher XO-Laptop kostet inklusive Steuern durchschnittlich 230 US-Dollar (ungefähr 160 Euro).

Der konservative Präsidentschaftskandidat Uruguays, Luis Alberto Lacalle, kritisierte, dass viele Schulen des Landes trotz allem weiterhin in desaströsem Zustand seien. «Es wird so viel Geld für die Laptops ausgegeben, obwohl man doch weiß, dass in vielen Schulen erstmal die Toiletten, die Klassenzimmer und die Dächer ausgebessert werden müssen», sagte er der Zeitung «El Pais».

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Dienstag, 1. September 2009

Venezuela: 50.000 Linux-Netbooks zum Schulbeginn

Intel-Rechner werden von Portugal geliefert und sind Teil einer grossen Bildungsinitiative

Quelle: derstandard.at
Datum: 03.08.2009
Autor: red

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Zitat:
Zu Beginn des neuen Schuljahres will das Bildungsministerium von Venezuela 50.000 Mini-Notebooks an über 1150 Schulen austeilen. Auf den Geräten soll eine eigens entwickelte Linux-Version namens Canaima installiert sein, die auf Debian basiert, berichtet heise unter Berufung auf eine Aussendung des Ministeriums.

Aus Portugal - die Linux-Distribution wird bereits von mehreren Behörden der venezolanischen Regierung eingesetzt. Die Laptops werden von Portugal geliefert, später sollen die Geräte von einer eigenen Produktionsstätte in Venezuela kommen.

Kostenlos für Bedürftige - zum Einsatz kommen offenbar Intels Classmate-PCs, eine dementsprechende Kooperation hatte Präsident Hugo Chávez bereits im Herbst 2008 angekündigt. Demnach sollen die Notebooks in gestaffelten Preisen angeboten werden, bzw. für Kinder bedürftiger Familien kostenlos sein.

Venezuela: 50.000 Linux-Laptops für Schulen
Quelle: heise.de
Datum: 31.07.2009
Autor: odi

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Zitat:
Das venezolanische Bildungsministerium hat ein Pilotprojekt gestartet, in dem z
um Beginn des neuen Schuljahrs im September 2009 50.000 kindgerechte Mini-Laptops an über 1150 Schulen im Land ausgeliefert werden sollen.

Zuvor werden die Lehrer im Umgang mit den Geräten geschult, auf denen Linux laufen wird – mit Canaima pflegt die Regierung Venezuelas eine eigene, Debian-basierte Linux-Distribution, die unter anderem in Behörden eingesetzt wird. In Kooperation zwischen dem Bildungsministerium und dem Nationalen Zentrum für Informationstechnologie entsteht spezielle Software für den Einsatz in Sc
hulen.

Die 50.000 Mini-Laptops sind die erste Charge von 350.000 Rechnern, die Portugal an Venezuela liefert. Zudem plant das Land, eine eigene Fabrikation der Mini-Laptops aufzubauen. Im März hatte der venezolanische Präsident Hugo Chavez die Ausstattung der Schulen mit Computern als wichtige Aufgabe bezeichnet und erklärt, man wolle jedem Lehrer und jedem Schüler einen Computer zur Verfügung stellen.

Bei den Mini-Laptops handelt es sich offenbar um Classmate-PCs. Im September letzten Jahres hatte Chavez in Portugal einen Vertrag über die Lieferung von 250.000 Classmate-PCs abgeschlossen.

Venezuela will rund 1 Million Schüler-Notebooks beschaffen
Quelle: heise.de
Datum: 01.10.2008
Autor: ciw
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Zitat:
Anlässlich eines Staatsbesuchs in Portugal hat der venezolanische Präsident Hugo Chávez einen Liefervertrag über zunächst 250.000 Schüler-Notebooks unterzeichnet, die das portugiesische Unternehmen JP Sá Couto fertigt und Anfang 2009 liefern soll.

Dabei handelt es sich um den von Intel als Konkurrenz zum OLPC-Laptop XO entwickelten Classmate PC, für den Intel der portugiesischen Firma offenbar eine Produktionslizenz erteilt hat. JP Sá Couto baut auch 500.000 Geräte für die Schüler-Notebook-Initiative Magalhaes (Magellan-Initiative) des portugiesischen Ministeriums für öffentliche Arbeiten, Verkehr und Kommunikation (MOPTC).

Venezuela und Portugal haben aber nicht nur einen reinen Liefervertrag geschlossen, sondern eine längerfristige Kooperation bei diesem Projekt. Auch in Venezuela soll eine Fertigung für die Classmate PCs aufgebaut werden. Die Fertigungstiefe ist aber unklar – vermutlich geht es eher um eine Montage von Teilen, von denen die meisten (Mainboard, Display, Festplatte, Speichermodule) aus asiatischer Fertigung stammen dürften.

Laut den technischen Eckdaten, die die venezolanische Regierungs-Webseite Gobierno en Linea veröffentlicht hat, handelt es sich um einen Classmate PC der zweiten Generation, nämlich mit 900-MHz-Celeron, 30-GByte-Festplatte, 8,9-Zoll-Display und 1 GByte RAM.

Kinder bedürftiger Familien sollen das Schüler-Notebook in Venezuela kostenlos erhalten, andere nach Einkommen gestaffelte Preise bezahlen.

Donnerstag, 27. August 2009

Software, X-INetConnect 2.0

Eine kleine, silbrige Box wählt sich automatisch ins Internet ein und sucht stets die beste, verfügbare Einwahlmöglichkeit.

Quelle: x-event.designo.ch
Datum: 27.08.2009
Autor: Stefan Rovetto... Follow Me

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Zitat:
Egal ob Wireless, DFÜ, Satellite über Bluetooth oder HSDPA/Edge. Die Box findet den richtigen und schnellsten Anschluss.

Diese Innovation wurde für OLPC / Ondalivre Roadwarrier Teams entwickelt. Mitarbeiter wollen schnell und unkomplizierten Internetzugang haben. Dem Aspekt des Stromverbrauchs wurde Rechnung getragen. Im weiteren wird das Gerät eingesetzt in
  • Ski- und Sommerlager
  • als mobile Internetstation (z.B. im Auto)
  • Spitäler
  • in Schulen
  • in Entwicklungsländern
  • im Projekt OLPC / Ondalivre
Download X-INetConnect 2.0 (© Creative Commons (CC-BY-NC))


Operating System WinXP Pro
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Samstag, 1. August 2009

Notícias: Governo pode importar notebooks para atender escolas da rede pública, diz Lula

Rio de Janeiro - O presidente Luiz Inácio Lula da Silva mandou um recado aos fabricantes nacionais de computadores portáteis durante solenidade de entrega de 5,5 mil notebooks para alunos da rede municipal de ensino de Piraí, na região do Médio Paraíba, no Rio de Janeiro.

Quelle: agenciabrasil.gov.br
Datum: 31.07.2009
Autor: Nielmar de Oliveira

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Se os preços dos equipamentos não caírem - e mesmo que ele seja favorável às industrias e equipamentos nacionais -, o governo terá que importá-los para atender as escolas públicas de todo o Brasil. A iniciativa fez de Piraí a primeira cidade do país a distribuir computadores para todos os alunos e professores da rede de ensino municipal.

Lula reclamou da burocracia para licitar a compra de computadores para as escolas e cumprir os planos do governo de colocar computadores conectados à internet banda larga em todas as 55 mil colégios públicas do país até o final de 2010.

“Nós tomamos a decisão de distribuir 350 mil computadores no Brasil. Isso em 2007. Já faz praticamente dois anos e a gente ainda não conseguiu resolver o problema da licitação, porque cada vez que fazemos uma licitação aparece alguém ou alguma coisa para atrapalhar. Nós, na verdade, estamos querendo combinar uma redução de preços e, embora eu seja o maior defensor da indústria nacional, se ela não conseguir fazer um preço acessível, nós vamos ter que importar alguns para poder fazer com que a inserção digital chegue à população mais pobre desse país”, alertou o presidente.

O presidente Lula disse que tem o sonho de distribuir um computador para cada uma das 34 milhões de crianças da rede pública do país, mas que os preços vem dificultando esse objetivo.

As declarações do presidente da República foram feitas durante discurso para cerca de 400 a 500 pessoas que estavam presentes à cerimônia em Piraí, a maioria alunos e professores das 25 escolas municipais da cidade.

Antes do presidente Lula, também em discurso, o ministro da Educação, Fernando Hadad, criticou a burocracia que dificulta o cumprimento da meta do governo, citando em especial os órgãos de fiscalização que dificultam a implantação do programa. “É preciso que juntemos forças para mudar o quadro educacional do país”, defendeu.

O presidente lembrou que, no início, chegou-se a trabalhar com a perspectiva de produzir um computador mais barato para que o governo pudesse comprar em grande quantidade. “Chegaram a nos propor um computador a US$ 100, mas esses aqui custaram US$ 325 – cerca de R$ 700”, criticou.

O presidente também admitiu a possibilidade de usar a estrutura da Eletronet, empresa controlada pela Eletrobrás, mas que se encontra em processo de falência para atingir as metas de conectar todas as escolas do país à rede da internet por meio da banda larga.

“Nós estamos brigando há cinco anos para tomarmos conta da Eletronet, que é uma empresa pública que foi privatizada, faliu, e que nós estamos querendo pegar de volta. Está na Justiça há mais de cinco anos e a gente não consegue pegar uma coisa que é nossa, para a gente poder levar a internet banda larga para onde a gente quiser. Não é possível que a gente tenha que comprar aquilo que já é do povo”, reclamou.

A distribuição dos 5,5 mil notebooks, somada a outros 700 laptops anteriormente adquiridos por meio do Projeto UCA (Um Computador por Aluno), vai beneficiar 6,2 mil alunos das 21 escolas da rede municipal de ensino de Piraí. O investimento foi de R$ 5,3 milhões.

O município foi um dos quatro escolhidos, em 2007, pelo governo federal para implantar o piloto do programa Um Computador por Aluno, do Ministério da Educação. As demais cidades – todas capitais de estado – foram São Paulo, Palmas e Porto Alegre.

Mittwoch, 29. Juli 2009

Bericht: Auf der Suche nach dem verlorenen Paradies

Uruguay möchte wieder die Schweiz Südamerikas werden. Das in Uruguay regierende Linksbündnis Frente Amplio ist 2005 mit dem Anspruch angetreten, den wirtschaftlichen und sozialen Niedergang des Landes umzukehren.

Quelle: nzz.ch
Datum: 29.07.2009
Autor: Werner Marti, Südamerika-Korrespondenten (NZZ)

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Im Bildungs- und im Gesundheitswesen sind ehrgeizige Reformen in die Wege geleitet worden. Im Oktober müssen die Wähler entscheiden, ob das Reformprogramm fortgesetzt wird.

Gemäss einem Programm der uruguayischen Regierung, das vor zwei Jahren gestartet wurde, sollen bis 2010 alle Grundschüler an öffentlichen Schulen sowie deren Lehrer mit einem persönlichen Laptop ausgestattet sein. Das «Plan Ceibal» genannte Projekt verwendet den 100-Dollar-Computer, den die amerikanische Nonprofitorganisation OLPC (One Laptop per Child) mit Hilfe des Massachusetts Institute of Technology und einer Reihe von Soft- und Hardwarefirmen entwickelt hat. Bis Ende 2008 wurden rund 175 000 Laptops verteilt, vor allem an Schulen im Landesinnern. Inzwischen ist die Agglomeration Montevideo dran. Bis zum vorgesehenen Abschluss Anfang 2010 soll nochmals eine ähnliche Zahl von Computern verteilt werden.

Mit dem Laptop ins digitale Zeitalter
Jorge Brovetto, ein ehemaliger Rektor der nationalen Universität, der bis vor einem Jahr den Posten des Bildungsministers bekleidet hat und heute Präsident des regierenden Frente Amplio ist, erklärt, dass die Kinder zusammen mit den Laptops kostenlosen Zugang zum Internet und die notwendigen Instruktionen erhalten. Der «Plan Ceibal» besitzt eine eigene Website mit Lerninhalten aus den Bereichen Sprache, Mathematik und Naturwissenschaften. Dort können die Schüler unter anderem auch das Schachspiel erlernen oder ihr eigenes Blog kreieren. Ziel des Projektes ist laut Brovetto, dass nicht nur die Schüler ins digitale Zeitalter eingeführt werden, sondern mit ihnen auch die ganze Familie. Die Regierung hofft, dass durch die Ausbildung der Kinder ein Multiplikator-Effekt entsteht und sie ihr neues Computerwissen an die erwachsenen Generationen weitergeben.

Zum Projekt sind in Uruguay auch kritische Stimmen laut geworden. Sie argumentieren etwa, dass der hohe Aufwand für die Anschaffung von mehr als 300 000 Laptops, die eine Lebenszeit von nur wenigen Jahren haben, eine Verschleuderung von Ressourcen sei. Diese Mittel könnten an anderer Stelle besser eingesetzt werden. Kritik gibt es auch an der Qualität der verwendeten Programme. Unabhängig davon, wie man den «Plan Ceibal» einschätzt, ist aber jedenfalls seine symbolische Bedeutung nicht zu übersehen. Er ist ein Paradebeispiel für die Bestrebungen Uruguays, wieder zu seinem Wohlstand in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts zurückzukehren.

Damals war das Land bekannt als die «Schweiz Südamerikas». Uruguay galt als der erste Wohlfahrtsstaat der Region. José Batlle y Ordóñez, der führende Staatsmann an der Wende zum 20. Jahrhundert, hatte ein politisches System errichtet, das ein breites politisches Spektrum an der Macht beteiligte und auf Konsens ausgerichtet war. Der Staat übernahm die Verantwortung für die Erbringung qualitativ vergleichsweise hochstehender Dienstleistungen an die Bevölkerung, vor allem im Schulwesen und im Gesundheitsdienst. Die gute Ausbildung ermöglichte sozialen Aufstieg und führte dazu, dass der Wohlstand breit gestreut war.

Wachsende Zahl von Ausgeschlossenen
Nach Batlles Tod im Jahre 1929 begann das System aber langsam zu bröckeln. An die Stelle einer Wirtschafts- und Sozialpolitik, welche die Gesellschaft als Ganzes zu begünstigen versuchte, trat immer mehr eine Ausrichtung auf Partikulärinteressen. Nach der Mitte des letzten Jahrhunderts schlitterte Uruguay zunehmend in eine wirtschaftliche und soziale Krise. Verschärft wurde die Entwicklung durch die Militärdiktatur von 1973 bis 1985. In dieser Zeit wurde zwar wieder ein wirtschaftliches Wachstum verzeichnet, doch die Reallöhne sanken stark, und das Land erlitt einen wahren Aderlass. Rund 10 Prozent der Bevölkerung emigrierten aus politischen oder wirtschaftlichen Gründen.

Seither ist es Uruguay nicht mehr gelungen, zur Wohlstandsgesellschaft der Vergangenheit zurückzukehren. Ein Vergleich mit Spanien verdeutlicht die Tiefe des Niedergangs. Noch Mitte der sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts war das uruguayische Pro-Kopf-Einkommen doppelt so hoch wie das spanische. Heute beträgt es noch die Hälfte. Die Armutsrate ist von einem Hoch von über 40 Prozent am Ende der Militärdiktatur zwar zurückgegangen, doch seit der Argentinienkrise der Jahre 2001/02, die auch die uruguayische Wirtschaft in Mitleidenschaft zog, bewegt sie sich wieder in einem Bereich von 22 bis 32 Prozent.

Ignacio Munyo vom Centro de Estudios de la Realidad Económica y Social (Ceres) in Montevideo macht zudem geltend, dass die Armutsrate den wahren langfristigen Zustand verzerrt darstelle, da dieses Mass durch Sozialprogramme und konjunkturelle Ausschläge stark beeinflusst werde. Ceres arbeitet deshalb mit dem Konzept der sogenannten sozioökonomisch Ausgeschlossenen. Darunter versteht das Forschungsinstitut diejenigen erwachsenen Personen, die nicht genügend ausgebildet sind, um aus eigenen Kräften wirtschaftlich und sozial aufsteigen zu können. Die Untersuchungen von Ceres haben ergeben, dass sich der Anteil dieser Ausgeschlossenen unter den Erwachsenen zwischen 1985 und heute von 16 auf 32 Prozent verdoppelt hat. Das heisst, dass das Land mit einer wachsenden strukturellen Armut konfrontiert ist. Der Hauptgrund dafür sei das völlig ungenügende Bildungssystem, meint Munyo. Er bezeichnet es als eine Schande, dass in einem Land, das einst stolz auf seine gute Schulbildung war, beim letzten Pisa-Test 45 Prozent der Schüler auf den untersten zwei Stufen landeten.

Nicht alles sieht in Uruguay allerdings so düster aus, wie es diese Zahlen andeuten. Alvaro Padrón von der Friedrich-Ebert-Stiftung in Montevideo weist darauf hin, dass zwar die wirtschaftliche Basis und die Infrastruktur, die einst den Wohlstand geschaffen hatten, verloren gegangen seien, dass sich andererseits aber das politische und institutionelle Arrangement bis heute in vielem erhalten habe. Uruguay besitzt ein gefestigtes Mehrparteiensystem, dessen Anfänge bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen. Es verfügt über stabile Regierungsinstitutionen mit einer funktionierenden Gewaltenteilung. Wirtschaft und Politik richten sich nach klaren Spielregeln, die nicht mit jeder neuen Regierung ändern. Eher herablassend schauen deshalb viele Uruguayer auf das Nachbarland Argentinien, dem diese Stabilität abgeht und das zyklisch von politischen und wirtschaftlichen Krisen heimgesucht wird.

Obere Mittelschicht zur Kasse gebeten
Seit 2005 wird Uruguay unter dem gemässigten Politiker und Arzt Tabaré Vázquez erstmals von einem Bündnis der Linken regiert, dem Frente Amplio. Es handelt sich um eine Koalition, an der ein breites Spektrum von Parteien von sozialdemokratischer bis hin zu marxistischer Prägung beteiligt ist. Vázquez ist mit dem expliziten Anspruch angetreten, das Land zu modernisieren und dafür zu sorgen, dass auch die ärmeren Schichten wieder am Wohlstand teilhaben können – etwas, das die zwei zuvor regierenden grossen Parteien nicht geschafft haben. Zu diesem Zweck initiierte er eine umfassende Reform des Bildungs- und des Gesundheitswesens. Die Ausgaben für die öffentlichen Schulen wurden verdreifacht, und deren Organisation soll modernisiert und qualitätsorientierter gestaltet werden. Dagegen leisten aber die Lehrergewerkschaften Widerstand. Selbst regierungsnahe Kreise geben zu, dass die Bildungsreform bisher noch nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat und einen zusätzlichen Anstoss braucht.

Das Ziel der Gesundheitsreform ist, alle diejenigen Bevölkerungsschichten in die Krankenversicherung einzubeziehen, die bisher nicht geschützt waren. Dies geschieht zu einem nicht unbedeutenden Teil zulasten der bisherigen Beitragszahler. Die Reform integriert das öffentliche und das private Gesundheitssystem. Die Versicherten können den Anbieter frei wählen, und dieser wird nach seiner Leistung bezahlt. Vom daraus resultierenden Wettbewerb erhofft sich die Regierung eine Qualitätssteigerung. Zur Bezahlung der zusätzlichen Staatsausgaben führte Präsident Vázquez eine Einkommenssteuer für natürliche Personen ein, die bisher nicht existiert hatte. Dies und die Umstrukturierung der Krankenkasse bedeutet, dass die angestrebte Verbesserung der Bildung und der Gesundheitsvorsorge für die ärmeren Schichten hauptsächlich von der oberen Mittelschicht bezahlt werden muss.

Guerillero als Präsidentschaftskandidat
Noch nicht weit vorangekommen ist das ambitionierteste Projekt von Präsident Vázquez, eine Staatsreform. Diese soll einerseits die bürokratischen Abläufe straffen und transparenter machen und andererseits das Staatswesen dezentralisieren und den Bürgern eine stärkere Kontrolle darüber geben. Erklärtes Ziel davon ist, dass der Staat seine Dienstleistungen für die Gesellschaft besser erbringt. Der Widerstand gegen diese Reform, die viele Privilegien antastet, ist allerdings gross. Wenn überhaupt, wird sie erst in einer allfälligen zweiten Regierungszeit des Frente Amplio umgesetzt werden können.

Am 25. Oktober werden nämlich die nächsten Präsidentschaftswahlen stattfinden. Innerhalb des Frente Amplio setzte sich bei den Primärwahlen ein Politiker des radikaleren Flügels als Kandidat durch, der einstige Tupamaros-Guerillero José Mujica. Sein Vizepräsidentschaftskandidat ist der angesehene frühere Wirtschaftsminister Danilo Astori, was den Unternehmersektor etwas beruhigen dürfte. Der Hauptgegner Mujicas ist der frühere Präsident Luis Lacalle vom Partido Nacional. Er hatte die Geschicke des Landes bereits von 1990 bis 1995 geleitet und einen konsequenten neoliberalen Kurs verfolgt.

Beide Politiker gehören innerhalb ihres jeweiligen Lagers dem radikalen Flügel an. Der Wahlkampf dürfte deshalb zu einer verstärkten Polarisierung führen. Die Meinungsumfragen deuten bis jetzt auf einen knappen Ausgang hin. Jorge Brovetto, der Präsident des Frente Amplio, meint im Gespräch, nur eine zweite Amtszeit für das Linksbündnis ermögliche die Beendigung des Reformwerks. Die Führung des Frente Amplio habe den Wählern bereits bei den letzten Wahlen vor fünf Jahren gesagt, dass nur diejenigen das Bündnis wählen sollten, die auch bereit seien, diesem 2009 nochmals die Stimme zu geben. Fünf Jahre reichten zur Durchführung der versprochenen Reformen nicht aus.