Dienstag, 16. März 2010

Senegal: Heutzutage sind fehlende Computerkenntnisse wie Analphabetismus

Ein Bericht von vier Studenten, die kürzlich ihre Semesterferien in Mboro im Senegal verbracht haben, um dort mit One Laptop per Child (OLPC) und dem US-Friedenskorps 200 Laptops an die Schüler der Ecole Notre Dame Grundschule auszugeben.

Quelle: one.org
Datum: 15.03.2010
Autoren: Justin Burnett, James Elkins, Stephanie Selvick und Eli Luxenberg

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Zitat:
Die Ecole Notre Dame ist dahingehend besonders, dass sie kostenlos Strom und sauberes Wasser von der örtlichen Phosphorfabrik beziehen kann. Der Gratisstrom hat sehr dabei geholfen, die finanzielle Nachhaltigkeit bei der Aufstellung der XO Laptops von OLPC zu garantieren. Seit Oktober stehen sie nun allen Zweit-, Dritt-, Viert- und Fünftklässlern zur Verfügung.

Pierre Khar Tine, Rektor der Ecole Notre Dame, hatte die Möglichkeit einer Anschaffung von Computern für seine Schule schon seit vielen Jahren durchdacht. Von einem Freiwilligen des örtlichen Friedenskorps erfuhr hat Pierre dann von OLPC. Seitdem arbeitete er eng mit uns zusammen, um XO Computer und elektronische Lernprogramme zu seinen Schülern zu bringen. Pierres Philosophie ist: „Schüler müssen wissen, wie man liest. Schüler müssen wissen, wie man schreibt. Und sie müssen wissen, wie man Computer benutzt. Heutzutage sind fehlende Computerkenntnisse wie Analphabetismus.”

Der beste Weg Nachhaltigkeit sicherzustellen war es, ein Gemeindeprojekt und nicht einfach ein Schulprojekt zu gründen. Da es keine einfache Aufgabe ist, mehrere hundert Computer in Kindergröße zu einer katholischen Schule zu bringen, hat die Schule bei den notwendigen infrastrukturellen Änderungsarbeiten die Gemeinde zum Helfen eingespannt. Dies beinhaltete die Installation von Routern für den kabellosen Datenverkehr und eines Schulservers, das Graben von Kanälen zur Verlegung der Ethernetkabel und den Bau von maßgefertigten Schränken, um die Laptops nachts zu verstauen und aufzuladen. Zum Glück wurden wir nicht enttäuscht – die Gemeinde stand hinter dem Projekt! Ein örtlicher Holzarbeiter baute zwölf „Aufladeschränke“. Der Besitzer einer Eisenwarenhandlung konstruierte die notwendigen Mehrfachsteckdosen. Eine weitere Kontaktperson verkabelte die Klassenzimmer und der Leiter einer anderen katholischen Schule in Senegal hat großzügiger Weise Isolationsrohr gespendet, um alle offenen Kabel in den Klassenzimmern abzudecken. Ihr Ziel war es, eine dauerhafte Ausstattung zu schaffen, auf die die Schule stolz sein kann.

Als Unterstützerin und Unterstützer von ONE wissen wir, dass wir mehrere verschiedene Lösungsansätze anwenden müssen, um extreme Armut zu beenden. Wir glauben nicht, dass die Computer einen entscheidenden Einfluss auf Mboro haben werden. Aber wir glauben, dass die Schüler, die sie benutzen, dies tun. Ein spannendes Projekt, das sich Schüler und Lehrer ausgedacht haben, ist die Erstellung einer Online-Schülerzeitung. Diese Zeitung wird die Schüler ermutigen, ihren Einblick in lokale Belange einem weltweiten Publikum zu präsentieren. Die Schüler der Ecole Notre Dame haben von ihrer täglichen Routine des Auswendiglernens eine Auszeit genommen. Sie haben begonnen, ernsthafte Fragen über sich selbst und ihre Gemeinde zu stellen. In nur acht Wochen haben die Schüler angefangen, miteinander vernetzte Laptops dazu zu nutzen, kritisch über ihre Umgebung nachzudenken. Mit mehr Zeit wird dies den positiven Wandel in Mboros unterstützen.